Achtsamkeit

Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Augenblicken. Daher gilt es jeden Augenblick so achtsam als möglich wahrzunehmen!

Sicher haben Sie beim Autofahren auch schon Strecken zurückgelegt, ohne dass Sie eigentlich wahrgenommen haben, was auf den letzten Kilometern um Sie herum passiert ist.
Oder sind Sie nach dem Absperren Ihrer Haustüre nicht auch schon ein paar Mal zurück gegangen, um zu kontrollieren, ob Sie auch wirklich die Türe verschlossen haben?

Warum? Vermutlich waren Sie mit Ihren Gedanken während des Absperrens schon beim nächsten Termin. Wir sind mit unseren Gedanken in der Zukunft, überlegen, was wir noch alles zu erledigen haben, zerbrechen uns den Kopf, was uns alles passieren könnte und schüren damit unnötigerweise unsere Ängste.
Oder wir schweben in der Vergangenheit und grübeln darüber, was wir alles besser machen hätten können.

Unser Leben findet aber weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft statt. Ein Leben in Leichtigkeit ist für uns nur dann möglich, wenn wir jeden Augenblick unseres Daseins mit Hilfe von Achtsamkeit bewusst wahrnehmen.

Mit Hilfe von Achtsamkeit, dass gleichzeitig eines der wichtigsten Lebensprinzipien der Shaolin-Mönche ist, können wir uns das vom Gehirn produzierte Affengeschnatter bewusst machen und in weiterer Folge kontrollieren.
Sind wir achtsam, erkennen wir, dass wir selbst die Produzenten unserer positiven und negativen Gedanken und Gefühle sind.

Vor allem im beruflichen Bereich ist Achtsamkeit eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Leistungsvermögen und Produktivität. Wir sind beim Arbeiten ständig versucht, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Achtsames Arbeiten bedeutet, dass wir unsere Aufmerksamkeit zu 100 Prozent auf die jeweilige Tätigkeit lenken, also weg vom Multitasking.
Das verhindert unnötige Fehler. Gleichzeitig können wir uns länger auf unsere Aufgaben konzentrieren.

Achtsamkeit ist auch einer der wichtigsten Schlüssel dafür, dass wir bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähig bleiben. Unser Körper ist die beste Frühwarnzentrale, die es gibt. Nehmen wir achtsam unsere Stresssignale wahr, können wir jederzeit Gegenmaßnahmen einleiten und Krankheiten präventiv verhindern. Denn nur, wenn wir unsere Körpersignale ignorieren, besteht die Gefahr, dass die heutigen Zivilisationskrankheiten, wie Burnout, Herzinfarkt und Co. uns unserer gesunden Lebenszeit berauben.

Achtsames Handeln setzt allerdings eine gute Wahrnehmungsfähigkeit voraus. Um das Prinzip der Achtsamkeit nutzen zu können, müssen Sie lernen, sich selbst wahrzunehmen und sich selbst zu spüren. Ihre Wahrnehmungsfähigkeit können Sie mit einer jahrtausendalten Meditationstechnik, dem Bodyscan schulen. Mit Hilfe des Bodyscans lernen Sie Ihre Körperempfindungen bewusst wahrzunehmen und sich im Hier und Jetzt zu verankern. Dadurch verlieren Sie sich auch weniger in negativen Gedanken.

Übung: Der Bodyscan
Beim Bodyscan wandert die Aufmerksamkeit von den Zehen bis zum Kopf. Es geht nur darum, dass wahrzunehmen, was in den einzelnen Körperteilen im in diese Augenblick da ist. Alle Empfindungen werden mit einer nicht-wertenden urteilsfreien Haltung betrachtet. Versuchen Sie auch nicht Ihre Empfindungen zu ändern oder einen bestimmten Zustand herzustellen. Ich empfehle Ihnen, die Übung in sitzender Position durchzuführen, da es wichtig ist, dass Sie bei dieser Übung nicht einschlafen.

Achtsamkeitsübungen sind besonders wirksame Anti-Ärger-Übungen.
Wenn Sie sich ärgern, konzentrieren Sie sich einfach auf die Kontaktstelle zwischen Gesäß und Sessel oder lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Füße und den Kontakt zum Boden. So unterbrechen Sie die normal automatisch ablaufenden Stressreaktionen. Damit sind Sie nicht mehr im „Stress“ sondern in Ihrem Körper. Durch die Konzentration auf Ihren Körper schaffen Sie Abstand kurzfristig von der Ärger- bzw. Belastungssituation. Ihre Gedanken werden klarer und Sie schaffen die Basis vernünftig zu entscheiden und zu handeln.

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